Beim Auswärtsspiel in Memmingen war einiges geboten: Bei der U23 des Regionalligisten gewann der TSV Landsberg nach einer spektakulären Partie mit vier Platzverweisen, vier Elfmetern und neun Toren letztlich mit 6:3. Damit kommt es in der kommenden Woche im 3C-Sportpark zum absoluten Spitzenspiel der Fußball-Landesliga Südwest gegen Türkspor Augsburg.
Die mitgereisten TSV-Fans trauten in Memmingen zunächst ihren Augen nicht: Mit aggressivem und sehr hohem Pressing verunsicherten die Landsberger ihre jungen Gegenspieler von Beginn an ganz offensichtlich. Durch den Druck der Salemovic-Truppe wurden die Gastgeber immer wieder zu Fehlern gezwungen und so war die Partie nach nur 33 Minuten eigentlich schon so gut wie entschieden. Anzenhofer mit Foulelfmeter (4. Minute), Gutia per Kopf (8.), Weil mit einem Eigentor (11.), Siegwart und Detmar hatten in der guten halben Stunde auf sage und schreibe 5:0 für den TSV gestellt.
Erst danach, als es der Gegner schon etwas ruhiger angehen lassen konnte, fanden die Hausherren etwas besser ins Spiel. Durch einen Strafstoß verkürzten sie auf 1:5, einen weiteren Elfmeter setzten sie kurz vor der Pause an die Querlatte. Den nächsten Elfmeter wiederum nützte Memmingen zum 2:5. In Gefahr geriet der Sieg des TSV aber nicht mehr, erneut Detmar stellte auf 2:6 (65.), das 3:6 in der Nachspielzeit war nicht mehr von Belang.
Beide Mannschaften beendeten die Partie nur mit acht Feldspielern. Siegwart hatte auf Landsberger Seite Gelb-Rot gesehen, Bonfert (TSV) und Nickel (Memmingen) mussten nach einem Wortgefecht ebenso mit einer glatten Roten Karte vom Feld wie Weiler (Memmingen) nach einer Notbremse.
Damit fehlt Sebastian Bonfert beim absoluten Topspiel der Liga gegen Türkspor Augsburg. Der Tabellenführer, der im 3C-Sportpark in Landsberg antritt, hat zwar einen Punkt Vorsprung, aber auch bereits zwei Spiele mehr als der TSV. Nach schwachem Saisonstart haben die Schwaben inzwischen zahlreiche Spieler nachverpflichtet und seit August 2018 kein Pflichtspiel mehr verloren.